Mitgliederversammlung der IT-Innung Westfalen-Süd
Obermeister Stefan Jaeger über Datenschutz bei Videoüberwachung
Krombach. Zur diesjährigen Mitgliederversammlung der Innung für Informationstechnik Westfalen-Süd hatten Obermeister Stefan Jaeger und Jürgen Haßler, Geschäftsführer der hiesigen Kreishandwerkerschaft, in das Hotel-Restaurant „Zum Anker“ nach Kreuztal-Krombach eingeladen. Stefan Jaeger referierte zum wichtigen Thema „Datenschutzregelungen bei der Videoüberwachung“ und Marketingleiter der Sparkasse Olpe-Wenden-Drolshagen Mario Grunau informierte die Innungsmitglieder über das innovative Handwerkersuchportal für die Region www.meister-suche.de.
Im Rahmen der diesjährigen Mitgliederversammlung der IT-Innung Westfalen-Süd ließ es sich Obermeister Stefan Jaeger nicht nehmen, selber über das wichtige Thema „Rechtsgrundlagen der Videoüberwachung und Zutrittskontrolle unter Berücksichtigung der EU-Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO)“ aufzuklären. Dabei erklärte der Experte für Sicherheitstechnik unter welchen Voraussetzungen und in welchen Bereichen eine Videoüberwachung nach den Bestimmungen der DS-GVO überhaupt zulässig ist, worauf Betreiber einer solchen Anlage achten müssen und wie rechtskonform auf die Nutzung hingewiesen werden muss. „Datenerhebungen mit optisch-elektrischen Einrichtungen sind nur unter bestimmten Voraussetzungen rechtmäßig. Beispielsweise ist es erlaubt, wenn die betreffende aufgezeichnete Person ihre Einwilligung gegeben hat oder um lebenswichtige Interessen zu schützen. Allerdings darf diese Maßnahme nicht unzumutbar sein, sie muss zweckmäßig und erforderlich sein.“ Die Zweckmäßigkeit sei unter anderem im Hinblick auf den Schutz vor Vandalismus oder zur Beweissicherung erfüllt, wenn eine hinreichend konkrete Gefahr bestehe.
Videoüberwachung in Kommunikationsbereichen unzulässig – Kenntlichmachung sehr wichtig
Eine Videoüberwachung dürfe in Sozial- und Geschäftsräumen installiert werden, nicht jedoch in Kommunikationsbereichen. In der Privatsphäre sei dies schwieriger und in der Intimsphäre wie beispielsweise in Toilettenanlagen sei die Nutzung von Videoüberwachungsanlagen natürlich ausgeschlossen. Jaeger fügte hinzu: „Wichtig ist aber immer die Kenntlichmachung, sobald ein solches System in Betrieb genommen wird und zwar immer vor dem Kamerabereich. Andere Regeln gelten im Übrigen für die Videoüberwachung zur Verhinderung von Terror- und Straftaten.“ Der Obermeister machte jedoch deutlich, welche strengen Vorgaben bei diesem Thema durch die DS-GVO bestehen. Selbst eine Wechselsprechanlage mit Video sei nur unter Beachtung strenger technischer Richtlinien erlaubt. Zu Gast war an diesem Abend auch Dennis Wallach vom IT-Systemhaus Si-Net. Der externe Datenschützer pflichtete Stefan Jaeger bei und appellierte an die Versammlungsteilnehmer: „Besonders wichtig ist auch die Dokumentationspflicht. Ich kann Sie nur ermutigen, das Thema anzugehen. Kümmern Sie sich darum.“
Lehrlingswart Gregor Kölsch
Gregor Kölsch, Lehrlingswart der IT-Innung Westfalen-Süd berichtete über die gut verlaufenen Gesellenprüfungen und informierte über Änderungen in der Organisation der Prüfungen. Insgesamt sei das hohe Niveau der Ergebnisse noch einmal leicht gestiegen. Dafür bedankte sich Obermeister Stefan Jaeger an dieser Stelle noch einmal bei den Betrieben und Ausbildern. In den Blick nahm Kölsch zudem das Thema „Industrie 4.0“, das Zukunftsprojekt zur umfassenden Digitalisierung der industriellen Produktion, das eine große Nachfrage nach gut ausgebildeten Informationstechnikern mit sich bringen werde. „Wir decken die Bereiche Informatik, Elektronik, Elektrotechnik und Mechanik ab und können unser Know-How als externe Leistung anbieten. Wer dann noch einen Elektrosicherheitsschein hat, hat eine super Position. Ich denke, das ist eine positive Entwicklung für unseren Beruf und könnte auch eine Zukunftsperspektive sein“, so Gregor Kölsch.
Marketingleiter der Sparkasse Mario Grunau informiert über www.meister-suche.de
Über das neue und bundesweit einzigartige Handwerkersuchportal, welches durch die Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd und die Sparkassen in den Kreisen Siegen Wittgenstein initiiert wurde, berichtete Marketingleiter der Sparkasse Olpe-Wenden-Drolshagen. Dabei betonte er den Mehrwert dieser Webseite, die nicht nur den potentiellen Kunden auf einen Blick das Angebot der Handwerksbetriebe in dieser Region zeige, sondern auch für die Handwerker selbst eine gute Möglichkeit sei, ihr Unternehmen online in Szene zu setzen. Das könne entweder eine gute Ergänzung zur bestehenden Unternehmenswebseite sein oder aber als Einstieg in die digitale Welt genutzt werden. Basisprofile für alle rund 1400 Mitgliedsbetriebe der Kreishandwerkerschaft wurden bereits automatisiert angelegt. Darüber hinaus haben Betriebe für eine Jahresgebühr von 50€ die Möglichkeit, ihr Profil zu erweitern und zu individualisieren. Das eigene Logo hochladen, Fotos und Videos einfügen, auf die eigene Webseite verlinken oder Spezialisierungen anhand von Verschlagwortung besonders herausstellen – das sind nur einige der vielen Möglichkeiten, die sich durch die individuelle Nutzung des erweiterten Profils ergeben.
Innungsbetriebe erhalten Unterstützung bei Profilerstellung
Jürgen Haßler, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd appellierte an die Innungsmitglieder, dieses Angebot auch zu nutzen: „Das Handwerk ist kreativ, modern und geht auch beim Thema Digitalisierung nun einen Schritt voran. Für nur 50€ Jahresgebühr können Sie Ihr Profil individuell gestalten. Und die Jahresgebühr ist gut angelegt: Diese wird eins zu eins für die Nachwuchsförderung im Handwerk und für regionale Umweltschutzprojekte verwendet. Interessierte Innungsbetriebe, die Hilfe bei der Erstellung des Profils benötigen, können sich bei der Kreishandwerkerschaft Westfalen-Süd melden und zu vergünstigten Preisen die Unterstützung externer Dienstleister in Bezug auf Text, Logo oder Profileinrichtung in Anspruch nehmen.
Nachdem anschließend die Jahresrechnung genehmigt und der neue Haushalt verabschiedet wurde, konnte sich die Innungsmitglieder in geselliger Runde bei einem gemeinsamen Essen austauschen.
Text und Fotos: Rebecca Dalhoff