07.10.2016
Sie sind die Besten in Südwestfalen
Handwerkskammer Südwestfalen zeichnete vier erfolgreiche Unternehmen als „Ausbildungsbetrieb des Jahres 2016“ aus.
Unerträglich lastete die Spannung auf den Kandidaten im Wettbewerb um die Auszeichnung „Ausbildungsbetrieb des Jahres 2016“, als am Freitag beim „Treffpunkt Handwerk“ Kammerpräsident Willy Hesse die rund 300 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung – an der Spitze Rainer Schmeltzer, Minister für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen – beim Jahresempfang der Handwerkskammer zum Festakt in das Kundenzentrum im bbz Arnsberg bat. Zum Greifen nah standen auf der Bühne die Siegertrophäen bereit. Doch zunächst holte Moderatorin Michaela Padberg Minister Schmeltzer und Kammerpräsident Hesse zu einer kleinen Talkrunde auf die Bühne. Im Mittelpunkt stand natürlich die Ausbildungsleistung der Handwerksbetriebe. „Wir freuen uns, mit dieser Auszeichnung Betrieben für ganz besondere Leistungen danken zu können und der Öffentlichkeit zu sagen ,Seht her, das Handwerk bildet herausragend aus und bietet tolle Karrierechancen‘“, unterstrich Präsident Willy Hesse. NRW-Arbeitsminister Rainer Schmeltzer würdigte die Preisträger: „Sie setzen zu Recht und in besonderem Maße auf die duale Berufsausbildung. Jugendliche erhalten damit Entwicklungs- und Karrierechancen. Und die Betriebe selbst sichern ihren dringend benötigten Fachkräftenachwuchs. Die ‚Ausbildungsbetriebe des Jahres‘ gehen als leuchtendes Beispiel voran. Denn eine gute Berufsausbildung ist von unschätzbarem Wert für unsere ganze Gesellschaft. Deshalb ist die Stärkung der dualen Berufsausbildung auch eines meiner politischen Kernanliegen. Und deshalb freue ich mich besonders über das Engagement der Handwerkskammer Südwestfalen. Mit ihrem Ausbildungspreis rückt sie die Unternehmen ins richtige Licht, die sich beispielhaft für die Berufsausbildung einsetzen.“ Dann ging es an diesem Abend zu wie bei der Verleihung der Academy Awards in Hollywood. Michaela Padberg stellte die Nominierten vor und endlich kam der wichtigste Moment: Der versiegelte Umschlag wurde geöffnet und die Entscheidung der unabhängigen Jury von einem Vertreter des jeweiligen Sponsors als Laudator verlesen. „Die Auszeichnung in der Kategorie ,Leistungen und Erfolge‘ erhält die Hees-Bürowelt, Siegen.“ Im aufbrausenden Jubel ging die Verlesung der Begründung fast unter, bevor Minister Schmeltzer die Siegertrophäe, Kammerpräsident Hesse die Verleihungsurkunde sowie ein Vertreter des Sponsors (Sparkassen in Südwestfalen) den Scheck mit der Siegprämie überreichten. Die Begründung der Jury ist, dass Hees-Auszubildende regelmäßig zu den Besten gehören und häufig Landes- und Bundesleistungswettbewerbe gewannen. Die Erfolge zeigten, dass die Hees Bürowelt das Thema Ausbildung sehr ernst nehme und ihren etwa vierzig Auszubildenden nicht nur Wissen nach Lehrplan, sondern auch darüber hinaus eine breite gesellschaftliche Allgemeinbildung vermittele. Dann ging es Schlag auf Schlag weiter. „Die Auszeichnung in der Kategorie ,Soziale Verantwortung & Gesellschaftliches Engagement‘ erhält die Landbäckerei Sangermanns Backes, Oberveischede“, lautete die Entscheidung in der zweiten Kategorie, die die Jury so begründete: Sangermanns Backes stehe für eine besonders hohe Auszubildendenrate mit einer Bestehensquote von bislang 100 Prozent. Die Landbäckerei Sangermann arbeite seit Jahren erfolgreich mit den Werthmann-Werkstätten der Caritas zusammen und stelle als Beitrag zur Inklusion seit sechs Jahren einen externen Arbeitsplatz in der Backstube bereit. Kooperationen mit Kindergärten, Vereinen, dem Förderband, dem Berufsbildungswerk sowie karitativen Einrichtungen rundeten das Bild ab. Menschen mit Migrationshintergrund werden durch Aus- und Weiterbildung besonders gefördert, um die Integration zu erleichtern. (Sponsor: Volksbanken in Südwestfalen) Schließlich: „Die Auszeichnung ,Ehrenpreis‘ erhält das Tortenatelier Schwanbeck, Iserlohn.“ In nur kurzer Zeit seit der Gründung des Tortenateliers im Jahr 2010, begründete die Jury, habe Caroline Schwanbeck drei Auszubildende eingestellt: Während zwei derzeit noch lernten, bereite sich die dritte im Betrieb auf die Meisterprüfung vor. Ihre Nachwuchswerbung stelle sie auf mehrere Standbeine: Praktika, EQJ, Schnuppertage bei Girls‘ Day und BACK-Stage – ihrer Art des Castings für die BewerberInnen. Ebenso unterstütze sie Migranten und kümmere sich um individuelle Prüfungsvorbereitung mittels eines externen Coachs. Mit der Auszeichnung setze die Jury ein deutliches Zeichen dafür, dass auch junge Unternehmen im Handwerk außerordentliche Leistungen erbringen. (Sponsor: Signal Iduna) Schließlich folgte noch eine besondere Überraschung, denn es wurde ein weiterer Preis vergeben. „Den ,Sonderpreis der Jury‘ erhält der Ewers Karosserieund Fahrzeugbau, Meschede.“ Und das beeindruckte die Juroren: 160 Auszubildende wurden in den vergangenen 60 Jahren in vier Berufen ausgebildet, erzielten gute Prüfungsergebnisse und belegten wiederholt vordere Plätze im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks. Breit aufgestellt habe sich das Unternehmen in der Nachwuchsgewinnung: Schul-Projekttage, Teilnahme an der Berufsinformationsbörse in Meschede, Girls´ Day, Schulpraktika und „Schnupperlehre“ in den Ferien seien nur einige Stichpunkte. Engagiert zeige sich Ewers auch immer wieder, wenn es um Inklusion und Integration gehe. Darüber hinaus punktete der Betrieb auch mit dem ehrenamtlichen Engagement rund um die Ausbildung im Handwerk. (Sponsor: Handwerkskammer Südwestfalen)